Montag, 6. Februar 2012

Tanja Kinkel - Im Schatten der Königin

Ich bin eine wirklich treue Leserin. Hat ein Autor einmal mein Herz erobert, braucht es etliche schlechte Bücher, bis ich einsehe, dass ich mir das Kaufen weiterer schenken kann. Immerhin habe ich Anne Rice bis einschließlich Blackwood Farm die Treue gehalten, das waren locker 3 Bücher mehr, als es Spaß gemacht hat... (Sie hatte aber auch zuvor großartige Arbeit geleistet, die Mayfair-Trilogie lese ich heute noch gerne immer mal wieder, ob des Umfangs (3k Seiten ca.) allerdings nur etwa alle zwei Jahre mal).

Bei Tanja Kinkel ists ähnlich, mein erstes Buch von ihr, Die Puppenspieler,  bekam ich 1993, direkt nach Veröffentlichung, zu Weihnachten. Mein erster historischer Roman (der Beginn einer Obsession *Dramatik-Modus an*) und bis heute einer der besten, die mir je untergekommen sind.

Eine tolle Geschichte, die Kinkel da mit ihren gerade einmal 24 Jahren veröffentlicht hatte, in der ein Junge, dessen Mutter als Hexe verbrannt wurde (natürlich, als Hexe... aber gut, beim allerersten Historienroman fällt der sooo lange Bart noch nicht auf), bei der Familie seines Vaters, der Augsburger Kaufmannsfamilie Fugger unterkommt, bevor seine Lehrjahre ihn ins Italien (Florenz!) des 15. Jahrhunderts führen.

Danach gings bergab, die Nachfolgewerke plätschern mehr vor sich hin, als dass sie Eindruck hinterlassen können. Nette Geschichtchen, aber selten mehr. Kinkel schiebt von Buch zu Buch den historischen Rahmen immer mehr in den Hintergrund, zwar packt sie nachwievor spannende Kapitel der Geschichte an, geht aber von Mal zu Mal weniger darauf ein.



"Im Schatten der Königin" ist nun so gar nix für mich. Ein HistorienKRIMI, schon mal schlimm genug. Ich nix Krimi, nie. Außerdem wechselt Kinkel ihre bewährte Erzählperspektive... zur Ich-Erzählung. Geht gar nicht! Mir kann man nichts schlimmeres servieren, als klugscheissende Ermittler, die in der Ich-Perspektive berichten, wie toll schlau sie dieseundjene Schlussfolgerung gezogen haben. Ein Graus!
Blöd nur, wenn man nach dem Vorsatz liest, angefangene Bücher auch fertigzubekommen. Fällt mir gerade wirklich nicht leicht, ab und an ertappe ich mich schon dabei, leise murmelnd die Sprüche des Protagonisten nachzuäffen... wahrlich kein gutes Zeichen^^

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